Als Holzfeuchte oder Holzfeuchtigkeit u bezeichnet man den Wasseranteil von Holz in Prozent. Sie ist eine der wichtigsten Kenngrößen der Holzbearbeitung wie auch für Energieholz.
Genau andersherum als allgemein üblich (vgl. Massenanteil und Wassergehalt) wird in der Holzbranche der Wasseranteil (die Holzfeuchte) auf die Trockenmasse eines feuchten Körpers bezogen und der Wassergehalt auf die Gesamtmasse (d.h. Feststoff + Wasser).
Die Holzfeuchte ist eine ausschlaggebende Zustandsgröße des Werkstoffes Holz für seine technologischen und mechanischen Eigenschaften, die das in den Holzzellen und Zellzwischenräumen enthaltene Wasser beschreibt. So kann man Holz z.B. bei einer bestimmtem Holzfeuchte leichter biegen. Außerdem hat die Holzfeuchte einen großen Einfluss auf die Gefährdung durch Holzschädlinge wie Pilze und Insekten.
Im Holz, das nicht direkter Befeuchtung ausgesetzt ist (z. B. durch Regen oder Erdfeuchte), stellt sich mit der Zeit eine bestimmte, von der relativen Luftfeuchtigkeit und der Temperatur abhängige Ausgleichsfeuchte ein. Diesen Zustand nennt man lufttrocken (etwa bei trockenem Brennholz), eine weitere Trocknung lässt sich nur durch Weiterbearbeitung erreichen, etwa in Trockenkammern.
In der Natur weist das Splintholz deutlich höhere Holzfeuchte auf als das Kernholz, da im Splintholz unter der Rinde der Wassertransport des Baumes erfolgt.
Holz schwindet ab einer Holzfeuchte unterhalb des Fasersättigungsbereiches, der je nach Holzart variiert; er bezeichnet den Feuchteanteil, bei dem das gesamte Wasser aus den Zellhohlräumen entwichen ist und das in den Zellwänden gebundene Wasser auszutrocknen beginnt, wodurch sich die Zelle zusammenzieht. Der Schwindungs-Vorgang wird durch die Aufnahme von Wasser (z. B. bei Anstieg der Luftfeuchte) umgekehrt, das Holz quillt.
Die Dimensionsänderung unterhalb des Fasersättigungsbereiches, die umgangssprachlich auch als das Holz arbeitet bezeichnet wird, kann bei einer Verwendung für Möbel oder bauliche Zwecke ungünstig sein. Deshalb ist es wichtig, die Zielfeuchte des einzusetzenden Holzes dem Umgebungsklima anzupassen, in dem es verwendet werden soll: im Außenbereich feuchter, im Innenausbau trockener.
Absolut trocken (atro), lufttrocken (lutro), wald- und saft-/fällfrisch
Bezeichnungen in der Reihenfolge des Ablaufs (abnehmende Feuchte):
Holzart | pro FMO | pro FOO |
---|---|---|
Eiche | 0,75 t/FMO ≈ 1,35 FMO/AMM | |
Buche (Rotbuche) | 0,707 t/FMO ≈ 1,41 FMO/AMM | 0,650 t/FOO |
Fichte / Tanne | 0,475 t/FMO ≈ 2,1 FMO/AMM | 0,427 t/FOO |
Pappel | 0,4 t/FMO ≈ bis zu 2,49 FMO/AMM |